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Ziel und Inhalt der Gedenkstätte
Während des Zweiten Welkriegs bot die Schweiz vorübergehend insgesamt knapp 300'000 Schutzsuchenden Zuflucht. Von den rund 60'000 sog. Zivilpersonen, die in der Schweiz aufgenommen wurden, waren etwas weniger als die Hälfte Juden. Ihnen als der zahlenmässig grössten Gruppe innerhalb aller Opfer der nationalsozialistischen Verfolgungs- und Vernichtungspolitik setzt die Gedenkstätte für jüdische Flüchtlinge in Basel-Riehen einen Stein des Nichtvergessens. Die Gedenkstätte widmet sich denjenigen jüdischen Flüchtlingen, die das Glück hatten, in der Schweiz Aufnahme zu finden. Besonders erinnert wird  aber auch an alle jüdischen Flüchtlinge, denen die Schweiz den Einlass verweigerte.

Nachdem J. Czwalina das 'Weichenwärterhaus' von der Deutschen Bundesbahn erworben hatte, wurde den Initianten der Gedenkstätte J. Czwalina und R. J. Geigy bei der Beschäftigung mit der Geschichte des Hauses bewusst, dass der Weg vieler Flüchtlinge durch Riehen geführt hatte. Der ganze Schienenstrang durch Riehen gehörte – obwohl auf Schweizer Boden gelegen – zusammen mit diesem Haus der Deutschen Reichsbahn. Das gab dem Fluchtweg Riehen eine besondere Bedeutung, genauso wie die verwinkelte grüne Grenze, über die viele jüdische Flüchtlinge dem nationalsozialistischen Deutschland zu entkommen versuchten.

Persönliche Betroffenheit führte schliesslich zum Plan der Gründung einer Gedenkstätte, eines Ortes, der die persönliche Verarbeitung der Geschehnisse unterstützen möchte. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen Hintergrundinformationen zur Flüchtlingspolitik der Schweiz, authentische Berichte von Zeitzeugen und die Darstellung der besonderen Situation Riehens als Ort an der Grenze. Besonders eindrucksvoll ist der Stallanbau mit seinen Kunstwerken. Eine Bibliothek und ein Leseraum laden zum Verweilen, Besinnen und zur Vertiefung des Wissens ein. Es werden Veranstaltungen zum Thema und Momente der Begegnung organisiert.

Der Verein Gedenkstätte Riehen unterstützt die Arbeit der Gedenkstätte durch das Sammeln von Spenden und ehrenamtliche Mitarbeit nach Kräften. Der Zweck des Vereins liegt darin diese Privatinitiative zu fördern. Der Verein setzt sich insbesondere ein für 'die Aufrechterhaltung der Erinnerung an die jüdischen Flüchlingsschicksale im 2. Weltkrieg in Riehen, im Dreiländereck und darüber hinaus' (Art. 1, Vereinsstatuten/11. Februar 2011).

Die Gedenkstätte bzw. das Haus an der Inzlingerstrasse 44 gehören nicht dem Verein. Sie sind in Privatbesitz. Der Anbau der Gedenkstätte wurde vollumfänglich privat finanziert.

Nach längerer Bauzeit konnte am 22. Januar 2015 die Eröffnung des modernen Anbaus gefeiert werden.

Eine neue wissenschaftlich recherchierte Dauerausstellung, die sich über den Altbau und den Neubau erstreckt, wurde am 15. Mai 2018 feierlich eröffnet.

Programm


 
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